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Nachhaltiger Wasserstoff – Energieträger der Zukunft

“Grünem” Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen wird beim Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft immer häufiger eine Schlüsselrolle zugesprochen. Der Weltmarkt für die Wasserstofferzeugung dürfte im Jahr 2025 ein Volumen von 201 Mrd. USD erreichen – gegenüber 130 Mrd. USD im Jahr 2020[1]. Dieses Wachstum wird durch seinen potenziellen Nutzen für den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft vorangetrieben.

Während die industrielle Nutzung von Wasserstoff wie die Ammoniakproduktion und die Raffinierung von Erdölprodukten heute noch den größten Teil des Verbrauchs ausmacht, gibt es eine Reihe weiterer Anwendungen.

Mobilität mit grünem Wasserstoff

Fahrzeuge, die mit Brennstoffzellen ausgestattet sind, stoßen nur Wasserdampf aus. Wenn der Wasserstoff auf umweltfreundliche Weise hergestellt wird, verringert dies ihren Kohlenstoff-Fußabdruck erheblich. Es wird erwartet, dass der Markt für Brennstoffzellenfahrzeuge – von Privatfahrzeugen bis hin zum Straßengüterverkehr – bis 2028 ein Volumen von 6 Mrd. USD erreichen wird. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 betrug er noch 0,57 Mrd. USD[2].

Wasserstoff kann aber auch zur Dekarbonisierung der Stromerzeugung beitragen. Wenn er mit erneuerbaren Energiequellen kombiniert wird, kann er gespeichert und bei Bedarf zur Stromerzeugung verwendet (Power-to-Power) oder in Methan umgewandelt werden, um als Ergänzung für Erdgas zu dienen (Power-to-Gas).

Wasserstoff kann zu einem Übergang zur Netto-Null-Wirtschaft beitragen

Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der Umweltprobleme, die von der globalen Erwärmung verursacht werden. Dies erklärt, warum die meisten Länder, die das Pariser Abkommen unterzeichnet haben, wasserstofffreundliche Maßnahmen ergreifen. Auf diese Weise wollen sie das Ziel erreichen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

Im Jahr 2021 legten rund 30 Länder einen Aktionsplan bis zum Jahr 2030 vor, der öffentliche und private Investitionen in Höhe von mehr als 300 Mrd. USD in 224 wasserstoffbezogene Industrieprojekte vorsieht, davon 126 in Europa. Allein die Regierungen wollen bis 2030 weltweit 70 Mrd. USD in diese Projekte investieren[3].

Die Herausforderungen der Wasserstoffnutzung

Wasserstoff steht jedoch noch vor einer Reihe von Herausforderungen:

  • Produktionskosten: Nach Angaben von BloombergNEF sind die Kosten für grünen (aus erneuerbaren Energien hergestellten) Wasserstoff zwischen 2015 und 2020 um 40 % gesunken[4]. Und sie dürften bis 2050 noch weiter sinken – Schätzungen zufolge um bis zu 85 %. Wenn sich diese Prognosen bewahrheiten, wird grüner Wasserstoff mit dem Preis des aus Erdgas hergestellten „grauen“ Wasserstoffs mithalten können[5].
  • Investitionen: Das Wachstum des auf Wasserstoff gestützten Transportwesens erfordert eine entsprechende Infrastruktur, wie z. B. Tankstellen an den Straßen. Diese gibt es bisher nur in begrenztem Umfang, was auch für die Speicherung von Wasserstoff gilt. Doch in den letzten Jahren wurden mehrere Projekte ins Leben gerufen, die sich dieser Probleme annehmen.
  • Und schließlich muss der Wasserstoffsektor seine Produktionsmethoden überdenken. Ob durch die Elektrolyse von Wasser, die Dampfreformierung von Erdgas oder die Kohlevergasung – 95 % des gesamten Wasserstoffs werden unter Verwendung fossiler Brennstoffe hergestellt. Der so genannte „graue“ Wasserstoff hat daher eine unvorteilhafte CO2-Bilanz.

Zwar ist die Sachlage bei „blauem“ Wasserstoff besser, da die CO2-Emissionen – wie bei grauem Wasserstoff – für die Wiederverwendung oder Speicherung aufgefangen werden können. Dennoch spielt er aufgrund seines CO2-Fußabdrucks immer noch keine wesentliche Rolle bei der Energiewende. Dazu muss Wasserstoff durch die Elektrolyse von Wasser mithilfe von Energie aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden – ein Verfahren, das so genannten „grünen“ Wasserstoff liefert.

Investments in nachhaltigen Wasserstoff sind Investments in nachhaltige Energie

Die Europäische Union will über einen Zeitraum von 10 Jahren 500 Mrd. EUR in grünen Wasserstoff[6] investieren und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine Elektrolysekapazität von 40 Gigawatt (GW) zu erreichen. Heute beträgt diese Kapazität weniger als 0,1 GW[7].

In den USA sieht der im November 2020 angekündigte Hydrogen Program Plan ebenfalls erhebliche Anstrengungen zur Dekarbonisierung von Wasserstoff vor.

Schließlich kündigte China im Jahr 2021 ein ähnliches Megaprojekt in der Inneren Mongolei an, dessen Inbetriebnahme für Mitte 2023 geplant ist[8].

Laut BloombergNEF könnte grüner Wasserstoff die globalen Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahrzehnten um ein Drittel reduzieren – und das zu vertretbaren Kosten[9].

Die Zukunft des Wasserstoffs ist also nachhaltig. Jedoch müssen die Projekte zur Ausweitung des Einsatzes von Wasserstoff finanziert werden. Dazu zählt sowohl die Schaffung der notwendigen Infrastruktur als auch Innovationen.

Aus diesem Grund hat BNP Paribas Asset Managementsein Angebot an ETFs[10] mit ESG[11]-Themen erweitert und einen börsennotierten Indexfonds aufgelegt, um diesem speziellen Finanzierungsbedarf gerecht zu werden. Der Fonds bildet den ECPI Global ESG Hydrogen Economy Index nach, der mit dem Toward Sustainability Label ausgezeichnet wurde.

Der Index besteht aus 40 internationalen Aktien, die anhand von ESG-Kriterien ausgewählt und gleich gewichtet werden. Er soll Anlegern ermöglichen, sich an den aktivsten Unternehmen der nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft zu beteiligen. Die folgenden Sektoren werden abgedeckt:

  • Nachhaltiger Wasserstoff, mit 30 Unternehmen, die sich auf die Herstellung, Lieferung oder Speicherung von Wasserstoff spezialisiert haben.
  • Saubere Energie, darunter 10 Unternehmen, die maßgeblich an der Erzeugung von erneuerbarem Strom für die grüne Wasserstoffproduktion beteiligt sind.

Dank der Vorteile von Wasserstoff wird die Branche in den kommenden Jahren mit Sicherheit wachsen und ihren rechtmäßigen Platz in einem verantwortungsvollen Energiemix einnehmen, der zur Bewältigung der dringenden ökologischen Herausforderungen beitragen soll.

Referenzen

1 https://www.marketsandmarkets.com/Market-Reports/hydrogen-generation-market-494.html

2 https://www.theinsightpartners.com/reports/fuel-cell-vehicle-market

3 https://hydrogencouncil.com/wp-content/uploads/2021/02/Hydrogen-Insights-2021-Report.pdf

4 https://about.bnef.com/blog/hydrogen-economy-offers-promising-path-to-decarbonization/

5 https://data.bloomberglp.com/professional/sites/24/BNEF-Hydrogen-Economy-Outlook-Key-Messages-30-Mar-2020.pdf

6 https://energy.ec.europa.eu/topics/energy-system-integration/hydrogen_fr

7 https://hydrogencouncil.com/wp-content/uploads/2021/02/Hydrogen-Insights-2021-Report.pdf

8 China approves renewable mega-project for green hydrogen – JWN Energy

9 https://about.bnef.com/blog/hydrogen-economy-offers-promising-path-to-decarbonization/

10 ETF: Exchange Traded Funds

11 ESG: Environment Social Governance

Disclaimer

Die Plausibilität der Filter kann zu keiner Zeit garantiert werden, inbesondere für die Bewertung des CO2-Fussabdrucks zwischen zwei  Indexanpassungen. Weitere Informationen zum Index, seine Zusammenstellung, seine Berechnung, seine Methode für die Periodenberechnung und Annpassung finden Sie auf www.ecpigroup.com.

Anlagen unterliegen Marktschwankungen und den mit Anlagen in Wertpapieren verbundenen Risiken. Der Wert von Anlagen und ihre Erträge können sowohl steigen als auch fallen und Anleger erhalten ihren ursprünglich investierten Betrag möglicherweise nicht vollständig zurück. Es ist nicht garantiert, dass der Fonds sein Performanceziel erreicht. Eine vollständige Beschreibung und Definition der Risiken sind dem letzten verfügbaren Verkaufsprospekt und dem KIID des Fonds zu entnehmen. Anleger, die eine Zeichnung eines Fonds in Erwägung ziehen, sollten den aktuellen Verkaufsprospekt und das KIID, die auf unserer Website kostenlos vorliegen, sorgfältig durchlesen. Da der Fonds in ausländische Währungen investiert, kann der Wechselkurs den Wert des Teilfonds beeinflussen, da er Währungsschwankungen ausgesetzt ist.

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