In unseren Multi-Asset-Portfolios nutzen wir die Gelegenheiten, die sich aktuell am Markt bieten, um taktische Anpassungen vorzunehmen. Diese Änderungen spiegeln sowohl die Bewertungen als auch unsere Ansicht wider, dass die Renditen europäischer Anleihen dem Potenzial für einen Anstieg – und wahrscheinlichen Maßnahmen der EZB – angesichts der hartnäckigen Inflation in der Eurozone nicht Rechnung tragen.
Erstens stufen wir Unternehmensanleihen auf ‚Bereitschaft‘ hoch, insbesondere europäische Investment-Grade-Anleihen, bei denen wir eine ausgeprägte Notlage und eine zunehmend attraktive Bewertungsgelegenheit sehen.
Zweitens bauen wir nach dem starken Anstieg der europäischen Duration unsere Short-Position taktisch aus. [1] Unserer Ansicht nach wird die Inflation in Europa nicht so bald enden, so dass es unwahrscheinlich ist, dass die EZB die Zinssätze bis Anfang 2023 senkt, wie es die Märkte derzeit einpreisen. Die Anleiherenditen dürften höher ausfallen, nicht zuletzt, um den fiskalischen Paradigmenwechsel dank des Programms Next Generation EU widerzuspiegeln.
Drittens ist unsere Aktienpositionierung wieder ‚neutral‘, da wir unser bescheidenes Engagement in Schwellenländeraktien verkauft haben, während wir unsere Long-Positionen in chinesischen und japanischen Aktien gegenüber Short-Positionen in europäischen Aktien beibehalten. Für uns handelt es sich eher um eine ‚Bereinigung‘ als um eine Änderung unserer grundlegenden Ansichten.
[1] Europäische Investment Grade-Unternehmensanleihen machen einen Anteil von 10 % an Multi-Asset-Portfolios aus, die Exposure gegenüber europäischen Staatsanleihen beträgt -5 %. Unsere Kollegen für festverzinsliche Anlagen sind neutral, tendieren aber bei den aktuellen Kursen zu einer taktischen Untergewichtung.
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